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§ 246 StGB - Unterschlagung

Strafgesetzbuch | Jetzt kommentieren

Zuletzt aktualisiert am: 22.04.2024
   Besonderer Teil ()
      Neunzehnter Abschnitt (Diebstahl und Unterschlagung)

(1) Wer eine fremde bewegliche Sache sich oder einem Dritten rechtswidrig zueignet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wenn die Tat nicht in anderen Vorschriften mit schwererer Strafe bedroht ist.

(2) Ist in den Fällen des Absatzes 1 die Sache dem Täter anvertraut, so ist die Strafe Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe.

(3) Der Versuch ist strafbar.

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Erwähnungen von § 246 StGB in anderen Vorschriften

Folgende Vorschriften verweisen auf § 246 StGB:

  • Strafgesetzbuch (StGB)
    • Besonderer Teil ()
      • Achter Abschnitt (Geld- und Wertzeichenfälschung)
    • § 152c Vorbereitung des Diebstahls und der Unterschlagung von Zahlungskarten, Schecks, Wechseln und anderen körperlichen unbaren Zahlungsinstrumenten
      • Neunzehnter Abschnitt (Diebstahl und Unterschlagung)
    • § 248a Diebstahl und Unterschlagung geringwertiger Sachen
      • Einundzwanzigster Abschnitt (Begünstigung und Hehlerei)
    • § 261 Geldwäsche

Schema einer Unterschlagung - Tatbestand

§§ 246 Unterschlagung

I. Tatbestand

  1. objektive Tatbestand
    • Tatobjekt: fremde bewegliche Sache
      • Sache: sind alle körperlichen Gegenstände nach § 90 BGB.
      • fremd: wenn der Gegenstand zumindest auch im Eigentum einer anderen Person steht.
      • beweglich: ist eine Sache, wenn Sie tatsächlich fortbewegt werden kann.
    • Zueignung: Manifestation des Zueignungswillens. Es reicht vielmehr aus, dass der Zueignungswille des Täters durch eine nach außen erkennbare Handlung betätigt wird.
    • Rechtswidrigkeit der Zueignung: Der Täter darf keinen  fälligen- und einredefreien Anspruch  auf Übereignung der Sache haben. Nach der hM handelst es sich um ein normatives Tatbestandsmerkmal.
  2. subjektiver Tatbestand
  • Vorsatz bezüglich aller objektiven Tatbestandsmerkmale. Dolus eventualis ist dabei ausreichend

II. Rechtswidrigkeit

Die allgemeinen Grundsätze sind anzuwenden.  

III. Schuld           

Die allgemeinen Grundsätze sind anzuwenden.

IV. Subsidiaritätsklausel

Die Unterschlagung ist nach der Rechtsprechung gegenüber allen Vermögensdelikten subsidiär.

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Zu 1.) gibt es nicht. 2.) Vor allem natürlich 985 BGB 3.) 246 StGB

Entscheidungen zu § 246 StGB
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BGH, 1 StR 377/00
... Strafausspruch zugunsten des Angeklagten aufzuheben war. II. Zur Revision des Angeklagten: 1. Im Fall B I der Urteilsgründe liegt nicht Diebstahl sondern Unterschlagung (§ 246 StGB) vor. a) Wie der Generalbundesanwalt vor dem Senat zutreffend ausgeführt hat, hat ein Angestellter, der allein eine Kasse zu verwalten und über ...
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OLG-HAMM, 9 U 152/13
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BGH, 1 StR 513/01
§ 246 StGB ist nicht nur gegenüber Zueignungsdelikten subsidiär (im Anschluß an BGHSt 43, 237).
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